Ein Gartenhaus stellt oft den Mittelpunkt des sommerlichen Gartenlebens dar – als Geräteschuppen und sozialer Tummelplatz. In den Wintermonaten dient es jedoch meist nur als Stauraum und oft wird tage-, vielleicht sogar wochenlang die Tür nicht einmal geöffnet. Das kann jedoch zu einem echten Problem werden, denn im Gartenhaus staut sich so die Feuchtigkeit. Die zwangsläufige Konsequenz: Schimmel! Hier erfährst du, woher der unerwünschte Untermieter kommt, wie du ihn vermeiden und schleunigst wieder loswerden kannst.
Details zur Schimmelbildung
Schimmel solltest du auf gar keinen Fall unterschätzen, denn er ist nicht nur unansehnlich, riecht unangenehm und greift die Substanz deines Gartenhäuschens nachhaltig an, er stellt auch eine ernsthafte Gesundheitsgefährdung für Mensch und Tier dar. Und deshalb musst du der Entstehung und Ausbreitung frühzeitig gegensteuern.
Schimmel liebt es feucht
Es klingt schier unglaublich, doch man unterscheidet in der Natur rund 130.000 verschiedene Schimmelpilzarten. Die Voraussetzung für die Bildung von Schimmel ist Feuchtigkeit. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass du in gut belüfteten und beheizten (Wohn-)räumen keinen Schimmel finden wirst.
Info: Ab 70% Oberflächenfeuchtigkeit gilt die höchste Schimmelgefahr!
Schimmel fühlt sich bei einer Temperatur zwischen 25 und 35 °C besonders wohl. Es gibt jedoch auch genügend Schimmelpilze, die sich mit weniger Wärme zufriedengeben.
Schimmel - auf allen Oberflächen zu Hause
Neben der Feuchtigkeit braucht der Schimmel auch passende Oberflächen, um sich auszubreiten. Im Gartenhaus bieten sich herabhängende Tapetenecken, Bodenbeläge, Kartons, Zeitungen, aber auch Staub und Schmutz an.
Schimmel kann darüber hinaus Textilien, Möbel oder Bücher befallen, und auch auf Holz ist er anzutreffen. Hat sich der Schimmel erst einmal eingenistet, breitet er sich extrem rasch aus.
Wenn du in deinem Gartenhaus einen enormen Schimmelbefall bemerkst, wende dich am besten direkt an einen Fachmann für Schimmelschäden, der das Problem effektiv beseitigen wird. Ansonsten solltest du dich vor allem um das Raumklima in deinem Gartenhaus kümmern.
Woher kommt die Feuchtigkeit im Gartenhaus?
Idealerweise hast du Material und Bauweise deines Gartenhauses bereits beim Bau/Kauf an die Umgebung angepasst. Bodenbeschaffenheit und Nähe zum Grundwasser sind Faktoren, die du im Vorfeld unbedingt in deine Planung mit einbeziehen musst. Grundsätzlich sind drei Gründe ursächlich für erhöhte Feuchtigkeit in deinem Gartenhaus.
Nasser Boden
Nässe von unten ist ein großes Problem, wenn sich durch schlecht abfließendes Wasser Feuchtigkeit unter dem Gartenhaus staut und durch die Dielen dringt. Auch das verwendete Baumaterial sollte fachgerecht behandelt werden, denn frisches Holz ist erfahrungsgemäß feucht.
Regenschäden
Feuchtes Interieur
Wenn du durchnässte Möbel und anderes Material in deinem Gartenhaus lagerst, erhöht sich die Luftfeuchtigkeit. Auch Pflanzen oder dauerhaft stehendes Wasser können die Bildung von Schimmel begünstigen.
Problematisch ist, wenn auf eine lange Regenperiode kaltes Wetter folgt. Du wirst dich dann naturgemäß weniger im Gartenhaus aufhalten. Das Problem: Ein regelmäßiger Luftaustausch bleibt aus, die Feuchtigkeit bleibt im Inneren eingeschlossen und Schimmel kann sich ungestört ausbreiten.
Wie kann man Schimmel im Gartenhaus vorbeugen?
Zum Glück gibt es ein paar konkrete Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um dein Gartenhaus vor Schimmelbildung zu schützen. Wenn du diese konsequent umsetzt, bist du auf der sicheren Seite.
Undichte Stellen ausbessern
Überprüfe dein Gartenhaus im Herbst unbedingt auf undichte Stellen. Achte auch bei Fenstern und Türen darauf, dass keine Nässe eindringen kann. Bessere schadhafte Stellen umgehend mit Holzsilikon aus. Auch das Dach muss auf seine Dichtheit überprüft werden und bei Bedarf sofort ausgebessert werden.
Regenrinne überprüfen
Achte darauf, dass die Regenrinne frei von Schmutz und Laub ist, sodass das Wasser nicht überlaufen und die Wände durchfeuchten kann. Auch die Regentonne sollte nicht überlaufen, um eine übermäßige Durchfeuchtung des Bodens und damit ein Eindringen von Grundwasser zu verhindern.
Lasuren und Anstriche auftragen
Streiche dein Gartenhaus regelmäßig mit einer Holzschutzlasur, die es vor Feuchtigkeit schützt. Es gibt auch spezielle Schimmelschutzanstriche, die einen zusätzlichen verlässlichen Schutz bieten. Lass dich hierzu am besten im Fachhandel ausführlich beraten, damit du die passenden Produkte für deine speziellen Erfordernisse erhältst.
Regenrinne überprüfen
Auch wenn das Gartenhaus ein toller Platz zum Überwintern von Pflanzen ist, solltest du unbedingt darauf achten, dass dadurch kein Gewächshausklima entsteht. Sobald die Luftfeuchtigkeit Richtung 70% ansteigt, wird automatisch die Bildung von Schimmel begünstigt.
Regelmäßig lüften
Auch wenn du nicht in deinem Gartenhaus wohnst, denke in den Wintermonaten unbedingt daran, es regelmäßig zu lüften. Öffne dazu die Fenster und Tür für ein bis fünf Minuten täglich. Ist dies nicht möglich, solltest du für eine anderweitige Belüftung sorgen, wie beispielsweise eingebaute Lüftungsklappen.
Luftfeuchtigkeit messen
Montiere einen Hygrometer in deinem Gartenhaus, der verlässlich die aktuelle Luftfeuchtigkeit anzeigt. Übersteigt diese des Öfteren 60 %, solltest du mit einem Luftentfeuchter kurzfristig gegensteuern. Bedenke aber, dass diese Geräte im Dauerbetrieb ziemliche Stromfresser sind.
Fazit
Schimmel ist ein echtes Gesundheitsrisiko und ein ernstzunehmendes Problem für die Bausubstanz deines Gartenhauses. Und wenn er auftritt, ist er in der Regel gekommen, um zu bleiben. Aber du kannst seiner Entstehung effektiv vorbeugen, wenn du ein paar einfache Maßnahmen ergreifst und regelmäßig durchführst. Also, lass dich nicht ins Bockshorn jagen und sage dem ungeliebten Pilz den Kampf an.