Grillen unter der Markise – darauf sollte geachtet werden

Wir lieben Grillen! Vor allem die warme Jahreszeit lädt hierzulande viele begeisterte Outdoor-Köche zum Grillvergnügen auf der eigenen Terrasse oder dem Balkon ein. Dabei ist zu bedenken, dass diese Aufenthaltsbereiche häufig mit Markisen ausgestattet sind, die Schatten spenden, vor Sonneneinstrahlung schützen und selbst bei Regenschauern einen angenehmen Aufenthalt im Freien garantieren. Da liegt es natürlich nahe, dass auch das geplante Grillfest unter der ausgefahrenen Aufhängung stattfindet, um sowohl die Gäste als auch das wertvolle Grillgut vor Hitze bzw. Nässe zu bewahren. Das birgt jedoch potentielle Gefahren und kann schwere Schäden verursachen. Insofern ist aus Sicherheitsgründen grundsätzlich davon abzuraten.

Welche Gefahren drohen?

Wenn du dennoch unter deiner Markise grillen möchtest, solltest du dir der einzelnen Gefahrenpunkte bewusst sein und zum eigenen Schutz entsprechende Vorkehrungen treffen.

Brand- und Explosionsgefahr

Während dein Grillgut munter über dem offenen Feuer auf dem Grill brutzelt, besteht für die Umgebung grundsätzlich eine hohe Brandgefahr, da schnell Funken sprühen, hohe Stichflammen entstehen und sich unkontrollierbare explosionsartige Verpuffungen ausbreiten können. Die Konsequenz: Die Aufhängung über dem Rost fängt Feuer und setzt sich selbst sowie die Umgebung blitzschnell in Brand.

Giftige Rauchentwicklung

Während des Grillerlebnisses wird kontinuierlich Rauch abgegeben, der sich in ganzen Schwaden ausbreiten kann. Dabei ist es gut möglich, dass deine ausgezogene Markise den Abzug des Rauchs blockiert, der sich dann auf deiner Terrasse oder dem Balkon staut und in die anschließenden Wohnräume oder zu den Nachbarn abdriftet. Die Folge sind nicht nur unangenehme Gerüche, sondern auch die Aufnahme von giftigen Gasen, wie das geruchlose Kohlenstoffmonoxid oder krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Zieht der Rauch in geschlossene Räume, verstößt dies im Übrigen auch gegen das Immissionsschutzgesetz.

Hitzeschäden und Fett

Die aufsteigende Hitze kann sich bei bestimmten Stoffen, wie beispielsweise wasserdichten Materialien, unter der Markise anstauen und dadurch zu Schäden am Stoff führen. Im schlimmsten Fall entzündet sich das Material sogar.
Außerdem kann die ausgefahrene Aufhängung durch Fettspritzer beschädigt werden. Es bilden sich hartnäckige Fettschichten auf dem Stoff, Ablagerungen oder Brandlöcher durch Funkenflug entstehen. Die Funktionsfähigkeit und Lebensdauer der Markise kann so nachhaltig beeinträchtigt werden.

Unter welchen Voraussetzungen kann sicher gegrillt werden?

Jedes Jahr ereignen sich Tausende von Unfällen in Deutschland, die aufgrund von Leichtfertigkeit, ungeeigneten Grillgeräten, falscher Handhabung sowie dem Einsatz von gefährlichen Anzündern und Brandbeschleunigern verursacht werden. Das Grillen unter der ausgezogenen Markise birgt besondere Gefahren und erfordert daher besondere Aufmerksamkeit und entsprechende Vorbereitung.

Abzugsmöglichkeiten und Abstände beachten

Der Grill sollte nach allen Richtungen hin genügend Abzugsmöglichkeiten sowie größtmöglichen Abstand zu Markise, Wänden, Geländern, Büschen, Zweigen, Bäumen sowie Mobiliar haben. Zu empfehlen ist ein Abstand von 3 bis 5 Metern. Auf einem kleinen engen Balkon sollte auf das Braten mit einem Holzkohlegrill oder Gasgrill unter dem Sonnenschutz aus Sicherheitsgründen grundsätzlich verzichtet werden.

Den richtigen Grill wählen

Ausschlaggebend ist natürlich auch die Art des Modells. Sehr beliebt und weit verbreitet ist der Holzkohlegrill, der mit glühenden Kohlen immer auch Rauch und eine große Umgebungshitze verursacht. Für das Braten auf einem Balkon oder einer Terrasse solltest du lieber zu einem Gas- beziehungsweise zu einem Elektrogrill greifen. Ein Gasgrill verursacht eine geringe Rauchentwicklung, die Temperatur kann über einen Regulator eingestellt werden und Lavasteine oder Stahlstäbe verhindern das Abtropfen des Fettes in den Brenner. Dennoch stellt auch diese Variante, wie auch der Holzkohlegrill, immer ein Spiel mit dem Feuer dar, das einen kompetenten Umgang erfordert.
Besonders sicher ist ein Elektrogrill. Hier entsteht keine offene Flamme, nahezu keine Rauchentwicklung und eine Überhitzung ist durch einen Temperaturregler vermeidbar. Ein Elektrogrill kann aufgrund dieser Eigenschaften und seiner geringen Brandgefahr auch im Haus, Gartenhaus oder eben unter einem Sonnenschutz weitestgehend sicher genutzt werden.

Safety first

Rund um das Grillen ist stets auf ausreichende Sicherheit zu achten. Dies betrifft unter anderem die Qualität der Geräte, die Art der Zubereitung des Grillguts, das Brennmaterial, Abstandseinhaltungen sowie brennbare Objekte in der Umgebung. Auf jeden Fall sind geeignete Notfallmittel wie Feuerlöscher, Wasser und Sand im unmittelbaren Zugriff bereit zu halten.
Nicht zu vergessen: Bei Mietwohnungen muss erst in den Mietvertrag geschaut werden, um zu klären, ob das Grillen auf dem Balkon überhaupt erlaubt ist.

Draußen Grillen
Draußen Grillen

Grillen unter der Markise bei Regen

Das Grillen unter der Markise bei Regen ist gut zu überlegen. Häufig soll die Markise die geplante Party oder das Barbecue retten, wenn schlechtes Wetter aufzieht und Regen vorhergesagt ist. In der Regel müssen Sonnenschutzvorrichtungen bei Regen jedoch eingefahren werden, da sie nicht als permanenter Regenschutz konzipiert sind. Ausnahmen bilden hier speziell wetterfeste Markisen. Wird vom Hersteller explizit darauf hingewiesen, dass das Modell weder bei Regen noch beim Grillen genutzt werden darf, sollte dies unbedingt beachtet werden. Zu bedenken ist ebenfalls, dass die Auswirkungen von Regen, Wind und Sturm für dein Grill-Vorhaben grundsätzlich nicht von Vorteil sind.
Wer regelmäßig und gerne unter einer ausgefahrenen Markise grillen möchte, sollte Aufhängungen mit besonders stabilen Konstruktionen und speziellen Stoffen wählen, die jedem Wetter standhalten sowie schwer entflammbare Eigenschaften besitzen!

Wetterfeste und feuerfeste Stoffe

Wasserdichte Stoffe sind speziell für die Anforderungen von Regen und Nässe entwickelt worden. Wenn du bei Regen unter deiner wasserdichten Markise grillst, kann dir genau diese Eigenschaft allerdings auch zum Nachteil gereichen. Das liegt daran, dass die wasserdichten, imprägnierten und beschichteten Kunststoffe eine hohe Dichte aufweisen und Hitze dadurch nicht abziehen kann, sondern sich unter dem Material anstaut. In diesem Fall ist auf bestimmte Vorkehrungen wie z.B. die Wahl deines Grills-Typs, andere Abzugsmöglichkeiten und geeignete Standorte zu achten.

Es gibt spezielle Markisen, deren Tuch zudem feuerfest konzipiert ist und somit beim Grillen unter der Aufhängung nicht so schnell Feuer fangen. Diese Stoffe werden in der Regel mit “schwer entflammbar” nach DIN 4102 B1 gekennzeichnet, wobei es eine Unterscheidung zu “permanent schwer entflammbaren” Stoffen gibt.

“Schwer entflammbar” bedeutet, dass die Stoffe mit einer entsprechenden Imprägnierung versehen sind. Diese Schutzschicht nutzt sich jedoch mit der Zeit durch Umwelteinflüsse etc. ab und muss von Zeit zu Zeit immer wieder neu aufgetragen werden.

Demgegenüber sind Stoffe mit der Angabe “permanent schwer entflammbar” nicht mit einer ablösbaren Imprägnierung versehen, sondern bereits in ihrer molekularen Struktur so entwickelt, dass sie dauerhaft ohne Einschränkung schwer entflammbar sind.

Vor dem Grillen unter deiner ausgezogenen Markise solltest du unbedingt auf die feuerfesten Eigenschaften des Markisenstoffes achten, da du so eine wichtige Gefahrenquelle einschränken kannst.

Lars Fokken
Lars Fokken
Als E-Commerce Kaufmann bin ich, dein Go-to-Guy für alles rund um unseren Onlineshop, sowohl im Frontend als auch im Backend, und für unsere Präsenz auf verschiedenen Onlineplattformen. Ich hab' den Überblick über die technischen Details, die unseren Shop am Laufen halten. Wenn du Fragen hast oder Feedback, das unseren Shop noch besser machen könnte, bin ich genau der Richtige dafür.

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