Eine Seilspannmarkise ist eine einfache und effektive Sonnenschutzvariante für Terrasse oder Balkon. Wünschst du dir zusätzlich einen Sichtschutz, zum Beispiel seitlich an der Pergola, kannst du ein Sonnensegel ergänzen oder aber die Seilspannmarkise senkrecht führen. Wer eine Seilspannmarkise selber machen will, braucht dazu die richtigen Materialien und Werkzeuge. Die Montage selbst ist relativ einfach und erfordert keine besonderen handwerklichen Fähigkeiten.
Vorbereitung: Messen und rechnen
Bevor du anfängst, musst du Maß nehmen. Miss die Flächen aus, die du mit der Seilspannmarkise überdecken willst. Berücksichtige die Zugaben für den Saum, für mögliche Schleifen an den Querträgern sowie für die Ösen.
Falls du unsicher bezüglich der Maße bist, kannst du das komplette Material bei einem Händler bestellen. Dort musst du meist nur die Endgröße der Markise nennen und der Hersteller schickt dir dann das Material inklusive Zubehör in den passenden Längen und Breiten sowie Stückelungen zur Weiterverarbeitung zu.
Montage der Spannseile
Um die Spannseile zu montieren, brauchst du entsprechende Befestigungspunkte. Falls noch nicht vorhanden, musst du jetzt die Ständer aufstellen und im Boden verankern. Nutze bei Holzständern Metallschuhe, die du mit Fundamenten versiehst.
Spann die Seile erst, wenn der Beton ausgehärtet ist und die Ständer absolut sicher stehen. An der Wand kannst du Haken anbringen. Empfehlenswert ist Edelstahl, da es nicht rostet und entsprechend langlebig ist.
Wichtig: Auf die Spannseile kann bei Wind große Kraft einwirken. Kunststoffdübel reichen bei diesen Belastungen oft nicht aus. Nutze alternativ Injektionsmörtel oder Stahldübel. Achte auch bei der Verwendung von Seilspannmarkisen für Seitenwände auf eine entsprechende Befestigung.
Stoffauswahl
Wenn du die Seilspannmarkise selber machst, stehen dir gestalterisch praktisch alle Möglichkeiten offen. Je nach Anforderung kann die Seilspannmarkise UV-Strahlen abhalten, vor Hitze schützen, Wasser abweisen oder Wind abhalten. Du fragst dich “Was ist der beste Markisenstoff?” Das hängt immer ganz von den jeweiligen Anforderungen ab, die deine Markise erfüllen muss. Langlebigkeit sollte allerdings jeder Markisenstoff mitbringen.
Checkliste: Das brauchst du, wenn du die Seilspannmarkise selber machst
Material
- Markisenstoff
- Spannvorrichtung (Spannseile, Befestigungsmaterial, Seilspanner)
- eventuell Ösen sowie Pendelhalter mit Haken
- Querstangen nach Bedarf*
*Querstangen dienen der Stabilisierung einer Tuchbahn. Zu diesem Zweck musst du in den Stoff in regelmäßigen Abständen einen schmalen Tunnel einarbeiten, durch die du die Stangen schiebst. Die Stangen schauen links und rechts ein Stück aus dem Markisenstoff heraus.
An den Enden montierst du Pendelösen, die an den Drahtseilen befestigt werden. Je enger die Abstände zwischen den Querstangen sind, desto stabiler ist die Faltmarkise, denn dann kannst du sie besser spannen. In dieser Form hält die Konstruktion sogar Regenwasser gut ab, vorausgesetzt, du hast dich für ein entsprechend beschichtetes Tuch entschieden.
Mit steigender Bahnbreite empfehlen sich Querstangen, denn ohne sie hängt der Stoff einfach durch.
Werkzeuge
- Bohrmaschine mit Steinbohrer/Holzbohrer/Metallbohrer
- Zange
- Schraubenzieher
- Schraubenschlüssel
- Knarrenkasten mit Bits und Aufsätzen sowie Werkzeugen zum Festziehen
- Richtmaß
- Wasserwaage
- Zollstock
- Leiter
- zum Nähen der Markisenbahnen: Nähmaschine, Lochzange, Nietzange
In 3 Schritten zur neuen Seilspannmarkise
Im Prinzip musst du 3 Schritte gehen, um deinen Sitzplatz im Garten mit einer schattenspendenden Markise aufzuwerten:
1. Schritt: Nähen und Markise vorbereiten
Stoffbahnen nähen und mit den nötigen Ösen, Schleifen bzw. Tunneln versehen. Je nach Fertigungsart Querstangen einfügen und Pendelösen anbringen.
Schritt: Ständer und Befestigungsmöglichkeiten montieren
Damit die selbstgebaute Seilspannmarkise auch gut hält, solltest du entsprechende Befestigungsmöglichkeiten montieren. Dazu wählst du am besten spezielle Laufhaken oder Drahtseilhalter, die du durch Bohren in deine Terrassenüberdachung recht einfach selbst anbringen kannst.
3. Schritt: Bespannung montieren
Hierzu gibt es verschiedene Varianten. Du kannst die Seile direkt durch die vorgestanzten Lochungen führen und sie danach spannen. Einfacher und praktischer in der Handhabung sind Seilspannmarkisen mit genieteten Löchern, in die Karabiner eingehakt werden. Bei dieser Seilspanntechnik montierst du die Drahtseile und hängen die Markise auf. So kannst du den Stoff zur Reinigung einfach abnehmen.
Alternativ zu Ösen kannst du mit doppellagigen Bändern arbeiten, die du zu Schleifen bindest und entsprechend an den Spannseilen befestigst. Diese Variante ist allerdings kurzlebig, weil sich der Stoff an den Drahtseilen aufreibt.
Fazit: Seilspannmarkise selber machen
Eine Seilspannmarkise eröffnet dir großen kreativen Spielraum. Du kannst Farbe, Form und Befestigungstechnik frei wählen und genau auf die Situation vor Ort anpassen. Etwas handwerkliches Geschick im Umgang mit der Nähmaschine ist allerdings schon nötig.
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