Mauern, Hecken oder Zäune dienen meist dem Schutz deines Grundstückes. Sei es vor ungebetenen Gästen, wilden Tieren oder auch nur unerwünschten Blicken von Nachbarn und Passanten. Solange diese Einfriedung auf deinem eigenen Besitz entsteht, ist in der Regel keine Genehmigung durch das Bauamt notwendig – solange du die bau- und nachbarrechtlichen Vorschriften berücksichtigst. In einigen Bundesländern besteht zudem die sogenannte “Einfriedungspflicht”, die dann in Kraft tritt, wenn der angrenzende Nachbar eine optische Abgrenzung verlangt.
Zäune in verschiedensten Design
Aber betrachten wir den Bau deines neuen Zauns einmal nicht als Pflicht, sondern vielmehr als Kür. Hier hast du die Möglichkeit, deinem Grundstück ein gestalterisches und dekoratives Element hinzuzufügen. Ein friesisch blauer Gartenzaun im Landhausstil, eine halbtransparente Einfriedung mit Sichtschutz-Funktion, ein kunstvoll-schmiedeeiserner Zaun mit zusätzlichem Geländer in dezentem Anthrazit oder ein zweckmäßiger grüner Stabgitterzaun mit oder ohne Verblendung stellen eine kleine Auswahl der Optionen dar.
So unterschiedlich die Zaunarten sind, so weit klaffen die Preise auseinander.
Wie viel kostet ein Zaun
Wie beschrieben gibt es ganz unterschiedliche Zaun-Varianten, mit denen du dein Grundstück einfrieden kannst. Die Kosten richten sich in erster Linie nach der Materialwahl. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die durchschnittlichen Materialkosten.
Zaunart | Kosten pro Meter |
---|---|
einfache, niedrige Holzzäune ca. 80 bis 100 cm hoch, z.B. Jägerzaun, Lattenzäune, Palisadenzaun | 4 - 10 |
höhere Holzzäune ca. 180 cm hoch z.B. Bohlenzäune, Sichtblendzaun mit waagerechter Verlattung | 10 - 25 |
Maschendrahtzaun ca. 100 cm hoch | 1 - 4,50 |
Stabmattenzaun aus beschichtetem Metall, Einzelstab oder Doppelstab, ca. 80 cm hoch | 20 - 40 |
schlichte bis gediegene Schmiedzäune, Gusseisen-Zäune, ab 80 cm Höhe | ab 70 bis 300 Designerstücke und handgeschmiedete Künstler-Zäune sind wesentlich teurer |
Kunststoff-Zäune, ca. 180 cm | 50 - 120 |
Gabionen | ab 50 |
Mit Blick auf die oben aufgelisteten Kosten folgen nun zwei Aufstellungen der durchschnittlichen Materialkosten eines 10 Meter langen Zauns mit einer Höhe von 80 cm sowie eines Sichtschutzzauns von 180 cm. Zusätzlich zu den Materialkosten solltest du etwa 200 bis 500 Euro für die Montage eines 10 Meter langen Zauns einkalkulieren.
niedrige Zäune 80 cm Höhe, 10 m lang | Materialkosten von - bis in Euro |
---|---|
Holz | 40 - 100 |
Maschendraht | 10 - 45 |
Einzelstab-/Doppelstabzaun | 200 - 400 |
Eisenzaun | 700 - 3000 |
Gabionen | ab 500 |
Kunststoff (PVC oder WPC) | 250 - 600 |
Hohe Zäune 180 cm Höhe, 10 m Länge | Materialkosten von - bis in Euro |
---|---|
Holz | 100 - 250 |
Maschendraht | 50 - 100 |
Einzelstab-/Doppelstabzaun | 350 - 500 |
Eisenzaun | 1000 - 5000 |
Gabionen | ab 1000 |
Kunststoffzaun (PVC oder WPC) | 500 - 1200 |
Wonach richtet sich der Preis eines Zauns?
Der Preis von Gartenzäunen richtet sich in erster Linie nach der Qualität des Materials. Wenn du dich zum Beispiel für einen niedrigen Holzzaun in einfacher Qualität entscheidest, kannst du dein Projekt oft schon für unter 50 Euro bei einer Länge von 10 Metern realisieren.
Voraussetzung ist allerdings, dass du den Zaun auch selber setzt. Wie lange dieser Zaun dann allerdings hält, ist eine andere Frage. Falls du Holz wählst, solltest du das Material effektiv schützen und die Oberfläche fachgerecht imprägnieren. Das verlängert die Lebensdauer.
Was ist der günstigste Zaun?
Folge- und Montagekosten bedenken
Bei der Betrachtung der Gesamtkosten für deinen neuen Zaun spielen nicht nur die Material-, sondern auch die Montage- und Wartungskosten eine Rolle.
Erst die Berücksichtigung der zu erwartenden Haltbarkeit lässt beurteilen, wie gut das Preis-Leistungsverhältnis wirklich ist, denn daraus ergeben sich die Kosten pro Jahr über die Nutzungsdauer. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, wird dann aus einem vergleichsweise teuer angeschafften Zaun eine Einfriedung mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Ein Beispiel:
Dein Holzzaun kostet 100€ pro 10m, ist aber nach fünf Jahren so stark angegriffen, dass du ihn ersetzen musst. Du investierst weitere 100 Euro für Reparaturarbeiten und Ersatzkomponenten plus Arbeitszeit.
Im Schnitt kostet dich der Zaun ab dem 6. Jahr im Schnitt 40 Euro Materialkosten pro weiterem Nutzungsjahr. Nach 20 Jahren entstehen so schnell über 900 Euro Folgekosten – ganz abgesehen von deiner zusätzlichen Zeit.
Im Vergleich dazu: Hättest du stattdessen einen hochwertigen Aluminiumzaun gewählt, wären anfänglich höhere Kosten angefallen. Dieses Material tut aber auch nach 20 Jahren noch gute Dienste und verursacht in der Regel keine bzw. nur geringe Folgekosten. Zäune aus Aluminium gibt es in vielen Designvarianten, die sich an deinen Anforderungen orientieren und zu einem richtigen Hingucker in deinem Garten avancieren können. Hier lohnt es sich durchaus, ein wenig Zeit in die Recherche zu investieren und sich über die vielfältigen Einsatz- und Gestaltungsmöglichkeiten zu informieren.
Wie berechne ich die Zaunkosten?
Um die Zaunkosten zu berechnen, ist etwas Planung erforderlich. Am besten zeichnest du den Zaunverlauf vorab auf und legst dann die Zahl der erforderlichen Pfosten fest. Die Anzahl richtet sich nach den gewählten Zaunelementen. Aus der Anzahl der Pfosten und der Zaunelemente ergibt sich die Stückzahl der benötigten Befestigungsschrauben und -materialien.
Bedenke, dass du die Pfosten im Boden verankern musst. Du brauchst also zusätzlich zum Beispiel Beton sowie entsprechende Haltevorrichtungen für die Pfosten.
Alternativ kommen Bodeneinschlaghülsen in Betracht. Falls der Zaun über das Eck gesetzt wird, musst du in Abhängigkeit vom Zaunsystem zusätzliche Verstärkungen zur Stabilisierung anbringen. Muss der Zaun noch gestrichen werden, fallen weitere Kosten für Farbe und Malermaterial an.
Die Zaunkosten im Überblick
- Laufmeter Zaun bzw. Anzahl Zaunelemente
- Anzahl Pfosten ggf. zuzüglich Schutzkappen
- Material Fundament bzw. Material Bodenbefestigung
- Befestigungsmaterial (Zaun an Pfosten)
- Verstärkungsmaterial
- Schutzanstrich
Checkliste vor dem Zaunbau
Stehen bereits Zäune auf einer Grundstücksgrenze, musst du dich an die lokal geltenden Vorschriften halten. Andernfalls kann es passieren, dass du einen Zaun auf eigene Kosten wieder abreißen musst. Das solltest du im Vorfeld abklären:
- Prüfe das geltende Nachbarschaftsrecht in deinem Bundesland.
- Sprich mit deinem Nachbarn über den geplanten Zaunbau, da dieser unter Umständen Widerspruch einlegen könnte.
- Informiere dich über die lokalen Vorschriften und Bestimmungen zur Einfriedung des Grundstücks. Das zuständige Bauamt weiß darüber Bescheid. Hier erfährst du auch, wie hoch der Zaun an der geplanten Baustelle maximal sein darf und welcher Grenzabstand gewahrt sein muss. Je nach Beschaffenheit des Zauns und Grundstückssituation wird eine Baugenehmigung erforderlich, die du vorher beantragen musst.