Ein Leimholzbogen ist ein aus mehreren Holzlamellen zusammengesetzter, verleimter und in Form gepresster Holzbogen. Leimholzbögen werden beispielsweise für Rosenbögen, Bogenbrücken, Pergolen oder für die Kufen von Schaukelstühlen sowie den Bau von Möbeln benötigt. Versierte Hobbyheimwerker können ihn auch selber bauen, wenn sie über das entsprechende Material und die Werkzeuge dazu verfügen.
Was benötigt ein Hobbyhandwerker für einen Holzbogen?
Da du für deinen Bogen aus Leimholz eine bestimmte Anzahl an dünnen Holzlamellen von maximal 5 Millimetern Dicke zuschneiden musst, benötigst du dafür zunächst eine gute Bandsäge oder Formatkreissäge und Möglichkeiten zum Abrichten, damit die Lamellen schön gleichmäßig werden. Als Holzart eignen sich besonders Eichen-, Eschen- oder Buchenholz. Das Holz sollte nicht zu trocken sein, damit es beim Biegen nicht bricht. Falls du feststellst, dass es doch zu trocken ist, kannst du die fertig geschnittenen Lamellen für einige Stunden in Wasser einweichen oder mit Wasserdampf formbar machen.
Einkaufsliste für deinen Holzbogen
Bevor du dich an die Arbeit machst, solltest du einmal prüfen, ob du bereits alle notwendigen Materialien und Werkzeuge hast. Wenn du schon mitten im Projekt steckst, ist es immer sehr ärgerlich festzustellen, dass doch noch etwas fehlt. So viel brauchst du gar nicht, aber unverzichtbar sind:
– Bandsäge oder Kreissäge
– geeignetes Holz wie Leimbinder oder Brettschichtholz
– Holzleim
– kleiner Farbroller für einen sauberen Leimauftrag
– 8 bis 10 Schraubzwingen und Holzklötzchen
– 1 Form für den Bogen
– gegebenenfalls Wasser oder Wasserdampf
Welche Formen gibt es für Leimholzbögen?
Für einen einfachen Leimholzbogen genügt auch eine einfache Form, die du dir vorher problemlos selbst zusägen kannst. Dazu reicht ein passendes Brett mit einer Rundung in Form des zukünftigen Leimholzbogens. In der Mitte der Rundung und in bestimmten Abständen bekommt das Brett Löcher, in die später die Schraubzwingen leicht verspannt werden können, ohne das Bogenholz zu beschädigen. Auf der anderen Seite schützen Holzklötzchen den Bogen vor Abdrücken. Mit dieser simplen Form kannst du ganz leicht einfache Bögen herstellen.
Bei mehrfach gebogenem Holz eignen sich Formen besser, die noch ein entsprechendes Gegenstück besitzen. Bei dieser Art Bogen kommen die zu biegenden Holzlamellen zwischen beide Formen und werden dann fest zusammengepresst. Um sicherzugehen, dass auch die äußerste Lamelle nicht reißt, solltest du für dein Projekt immer eine Lamelle mehr zuschneiden und diese ohne zu verleimen an der Außenseite des Bogens mit einspannen. Das hat sich besonders bei Anfängern bewährt, denn falls das Holz reißt, passiert es genau an dieser Lamelle. Dieser zusätzliche Holzstreifen wird deshalb auch als Opferstreifen bezeichnet.
Wie wird das Holz gebogen?
DIY Anleitung: Die fertig gesägten Holzstreifen müssen unbedingt elastisch genug sein, damit sie nicht reißen. Für den Erfolg deines Bogenprojektes ist das extrem wichtig. Schon bei der Auswahl musst du darauf achten, dass das Holz keine Äste enthält oder die Maserung durchgängig stehende Jahresringe aufweist, sonst würde es beim Biegen garantiert reißen. Wie schon erwähnt, kannst du trockenes Holz zum Beispiel in der Badewanne einweichen oder mit Wasserdampf biegsamer machen. Bei der Verarbeitung sollte es jedoch auch nicht zu nass sein, es sei denn, du arbeitest mit wasserfestem Leim. Sei beim Zuschneiden der Lamellen ruhig etwas großzügiger hinsichtlich der Längen. Diese kannst du nach dem Biegen noch kürzen.
Das Biegen selbst erfolgt von der Stirnseite her. Nachdem die Lamellen sauber verleimt und aufeinandergesetzt sind, legst du sie in die Form oder auf die Form. Danach befestigst du mittig am Scheitelpunkt vorsichtig eine Schraubzwinge an der Form – auf der anderen Seite hast du ja ein Holzklötzchen zum Schutz der Holzoberfläche eingefügt. Der zukünftige Bogen sollte jetzt gut dazwischen liegen. Danach folgen links und rechts die weiteren Schraubzwingen. Auf diese Weise verteilt sich der Druck gleichmäßig bis zu den Enden des Bogens. Mit einem weiteren Klötzchen und einem Gummihammer kannst du die einzelnen Lamellen in Form bringen, damit der Bogen schön gleichmäßig wird. Am besten wird das Ergebnis, wenn der Bogen eine Woche Zeit hat, zu trocknen.
Nach dem Trocknen wird der Bogen noch auf die erforderliche Länge zurechtgesägt. Anschließend erfolgen die Feinarbeiten – überwiegend mit einfachem Handwerkzeug wie Hobel, Ziehklingen oder Schleifpapier. Damit kannst du den Bogen glätten und in Form bringen. Ob es sich für dich als Hobbyhandwerker lohnt, einen Bogen aus Leimholz selbst herzustellen, hängt davon ab, wie gut deine private Werkstatt ausgestattet ist und wie viel Zeit du in das Projekt investieren möchtest. Bedenke auch, dass die ganze Prozedur schon etwas zeitaufwendig ist.
Wie viel kostet der Bau eines DIY Holzbogens?
So viel Freude Heimwerken auch machen kann – manchmal ist der Kauf eines fertigen Bogens einfach besser. DIY sollte am Ende nicht viel mehr kosten als ein gekauftes Endprodukt. Der Preis für einen Bogen lässt sich so pauschal nicht ermitteln. Es kommt immer auf das Material und die Größe dabei an. Zwei Bögen für eine vier Meter lange Bogenbrücke kosten rund 300 Euro. Kleinere Bögen gibt es schon ab etwa 80 Euro. Bedenke auch, dass es schwierig sein kann, in einer Hobbywerkstatt Projekte von 4 Meter Länge zu realisieren, ohne an räumliche Grenzen zu stoßen.
Deshalb solltest du dir im Vorfeld immer überlegen, ob es sich wirklich lohnt, die Bögen selber zu bauen oder ob du diese lieber bei einem Händler konfigurierst und dort bestellst. Dann hast du auf jeden Fall die Gewährleistung, dass beim Bau nichts schiefgeht. Planst du allerdings deinem Hobby aus Leidenschaft nachzugehen und vielleicht sogar mehrere Bögen anzufertigen, dann lohnt sich der Versuch auf jeden Fall. Die Herstellung der Bögen ist auf jeden Fall günstiger, wenn du das richtige Leimbinder Holz wählst und etwas Routine bei der Verarbeitung gewonnen hast. Der Holzpreis wiederum hängt auch von deiner Nähe zu einem entsprechenden Händler beziehungsweise den relevanten Versandkosten ab. Diese können regional sehr verschieden ausfallen. Ideal ist es, wenn du einen Händler vor Ort hast, der dich umfassend beraten kann.
Fazit
Wer über eine gut ausgestattete Hobbywerkstatt und eine geeigneten Säge mit Abrichtmöglichkeiten verfügt, ist für den Bau eines verleimten Holzbogens bestens ausgerüstet. Eine ordentliche Anzahl an Schraubzwingen gehört ebenfalls dazu. Wenn du dir diese Grundausstattung erst kaufen musst, um einen Bogen zu bauen, kann dein Vorhaben unter Umständen recht teuer werden. Möglicherweise lohnt sich der Aufwand dann nicht mehr. In einem solchen Fall ist es sinnvoller, einen fertigen Bogen aus Leimholz beim Händler zu kaufen. Mit einer gut bestückten Hobbywerkstatt und einem Holzhändler in deiner Nähe kannst du auch als Hobbyhandwerker günstig Holzbögen herstellen. Für den Außeneinsatz solltest du unbedingt einen wasserfesten Leim auswählen. Viel Spaß und gutes Gelingen!
