Egal ob Marmor, Granit oder Sandstein – beim Reinigen von Naturstein ist besondere Achtsamkeit geboten. Nur bei sachgemäßer Entfernung von Flecken im Naturstein hast du lange Freude an deinem Bodenbelag. Hier erfährst du, mit welchen Reinigungsmitteln du Flecken im Naturstein am besten zu Leibe rückst, und was du sonst noch bei der Pflege der Terrassenplatten beachten musst.
Grundierung von Naturstein
Eine intensive Grundreinigung ist nach der Verlegung unbedingt nötig, um die Rückstände der Verfugung vom Stein zu entfernen. Wird dies nicht gründlich erledigt, bleibt ein glänzender Schleier auf dem Stein zurück. Das ist nicht nur ein optisches Manko, sondern auch ein Problem, wenn Imprägnierungen und Co. aufgrund dieses Films nicht in den Stein eindringen können. Gerade auf täglichen sichtbaren Flächen, wie z.B. auf den Terrassenplatten sind Flecken störend und lästig.
Welchen Grundreiniger du dafür verwendest, hängt davon ab, ob dein Naturstein säureempfindlich ist oder nicht. Beachte, dass abgesehen von Granit, Quarzit und Sandstein die meisten Natursteine eher säureempfindlich sind – Marmor sogar ganz besonders.
Bevor du also das Reinigungsmittel großflächig aufträgst, empfiehlt sich ein Test an einer kleinen, unauffälligen Stelle!
Vor dem Start der Grundreinigung solltest du groben Schmutz trocken entfernen (Sand, Kies, Erde etc.), um Kratzer zu vermeiden. Natürlich muss auch der Fugenmörtel ausreichend ausgehärtet sein.
Wenn du einen Hochdruckreiniger verwendest, achte darauf, dass der Wasserdruck nicht zu hart eingestellt ist. Dies kann ein Aufrauen der Steinoberfläche zur Folge haben, so dass die Verfugung möglicherweise Schaden nimmt. Am besten geeignet für die sanfte Reinigung ist ein spezieller Aufsatz mit rotierenden Bürsten.
Die Grundreinigung solltest du übrigens auch dann durchführen, wenn starke Verunreinigungen durch Öl- und Fettschmutz, Gummiabrieb oder Teerflecken vorliegen.
Säureempfindliche Natursteine
Bei polierten, säureempfindlichen Natursteinen sollten nur Reinigungsmittel mit einem pH-Wert von 7 bis 10 zum Einsatz kommen. Achte auch darauf, die Oberfläche nicht mit einem Scheuermittel oder –schwamm zu zerkratzen. Wichtig ist, dass deine Steine auch bei der alltäglichen Nutzung nicht in Kontakt mit Säuren, wie zum Beispiel Essig, Wein oder Zitronensaft, in Berührung kommen.
Säureunempfindliche Natursteine
Bei säureunempfindlichen Natursteinen können auch saure Produkte mit einem pH-Wert von ab 3 verwendet werden. Allerdings können manche Gesteinsarten dadurch aufgehellt werden. Auch hier gilt Vorsicht mit Scheuermitteln bei polierten Flächen wegen der Gefahr von Kratzern.
Imprägnierung
Nach der Grundreinigung sollte der Naturstein mit einem Fleckschutzmittel imprägniert werden, um künftige Verschmutzung und Grünbelag zu reduzieren. Außerdem fällt die nachfolgende Reinigung leichter.
Auch das Fleckschutzmittel sollte unbedingt auf die verwendete Steinart abgestimmt werden. Beachte die vom Hersteller angegebene Trocknungszeit, während welcher der Bodenbelag nicht betreten werden darf.
Pflege des Natursteins
Zur weiteren Pflege deiner Natursteinbeläge solltest du am besten einen pH-neutralen Reiniger verwenden. Optimal ist dieser, wenn er keine Schlieren hinterlässt, lebensmittelecht ist und desinfizierend wirkt.
Oftmals wird auch in Internetforen Schmierseife zur Pflege von Naturstein empfohlen, davon raten wir dir allerdings ab. Die Schmierseife reinigt zwar, sorgt aber auch dafür, dass die Oberfläche des Natursteins auf Dauer matter und dunkler wird.
Fleckenentfernung und Verfärbungen
Verfärbungen, Rostflecken oder Ausblühungen können bei Natursteinen oft schon bei der Verlegung entstehen. Grund dafür sind färbende Substanzen in Baumaterialien, oder nicht entfernter Vogelkot.
Auch im Herbst passiert es oftmals, dass herabfallendes Laub, Früchte oder Beeren unschöne rot-violette Verfärbungen auf der Steinoberfläche hinterlassen.
Diesen Flecken rückst du am besten mit Wasser und Wischpflege zu Leibe. Wenn dies nicht ausreicht, muss der Stein noch einmal mit Wasser und Grundreiniger bearbeitet werden.
Ungeeignete Reinigungsmittel
Auf Experimente mit Essigessenz, zitrushaltigen Reinigern sowie Bad- oder Allzweckreinigern solltest du unbedingt verzichten. Auch Spül- und Waschmittel sorgen mit der Bildung eines schmierigen Films nicht für den gewünschten Reinigungseffekt.
Hochgradige Lösungsmittel wie Benzin und Terpentin hellen den Naturstein möglicherweise sehr stark auf und sind daher ebenfalls nicht empfehlenswert. Natron- oder Kalilauge sollten nicht verwendet werden, da diese fossile Bestandteile angreifen können.
Reiniger für jede Art von Flecken
Grundsätzlich findest du im Fachhandel für fast jede Art von Flecken ein geeignetes Gegenmittel.
Ist der Naturstein zum Beispiel ständiger Feuchtigkeit ausgesetzt, wird vor allem ein feuchtigkeitsaufnehmender Naturstein, dessen Poren wie ein Schwamm wirken, zu einem idealen Nährboden für Algen und Grünbelag, wie zum Beispiel Sandstein. Auch hier findest du speziell abgestimmte Reiniger im Fachhandel.
Manchmal reicht auch schon der Einsatz von einfachen Hilfsmitteln: So lassen sich zum Beispiel von Marmor und Granit organische Verschmutzungen mit Wasserstoffperoxid lösen. Du wirst sehen, wie einfach auf diese Weise Flecken von Gras, Saft und Essensresten, aber auch Weinflecken verschwinden.
Hartnäckigen Flecken durch Kaffee, Tee oder auch Fettflecken kannst du mit Salmiakgeist zu Leibe rücken. Sind Rückstände von Kaugummi oder sonstige Gummi Abdrücke zu entfernen, erhältst du im Fachhandel rostfreie Edelstahlpads, mit denen man auch Ruß, Kohle oder Klebstoff entfernen kann.
Fazit
Die Auswahl an Pflege- und Reinigungsmittel für Natursteine ist äußerst umfangreich. Je nach verwendetem Stein und Einsatzgebiet macht es Sinn, sich gründlich über das Angebot zu informieren. So kann Naturstein bei dir zu Hause ja nicht nur im Außenbereich vorkommen, sondern zum Beispiel auch im Innenbereich in Form von Ablageflächen, Küchenarbeitsplatten und Tischplatten.
Bevor durch unsachgemäße Reinigung ein irreparabler Schaden entsteht, solltest du dir unbedingt Rat vom Experten holen. Das steda-Team steht dir hierfür sehr gerne zur Verfügung!