Als überdachter, offener Unterstand schützt der Carport dein Fahrzeug ganzjährig vor Witterungseinflüssen. Während Frühjahr, Sommer und Herbst keine besondere Herausforderung für deine Konstruktion darstellen, macht es durchaus Sinn, nicht nur dein Auto, sondern auch deinen Carport auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Damit der Unterstand den Winter und die damit einhergehenden Wetterbedingungen gut übersteht, sollte er bereits in seiner Konstruktion und Beschaffenheit bestimmte Eigenschaften aufweisen. Gleichzeitig ist es wichtig, weitere Maßnahmen zu ergreifen, die der Schadenfreiheit, Sicherheit und Standfestigkeit dienen.
Konstruktion und Beschaffenheit
Auch dein Carport sollte hinsichtlich seiner Konstruktion und Beschaffenheit so konzipiert und aufgebaut sein, dass er ganzjährig gegen alle Wetter- und Klima-Herausforderungen gewappnet ist. Insbesondere in der kalten Jahreszeit muss der Unterstand auf einem frostsicheren Fundament stehen. Wichtig ist, dass die darauf fest montierten Pfosten – vor allem, wenn sie aus Holz bestehen – keinen direkten Kontakt zum Boden haben, sondern auf resistenten Metallfüßen stehen.
Während Carports aus beschichtetem Aluminium oder rostfreiem Stahl Schnee und Frost reaktionslos widerstehen, müssen Holz-Carports besonders geschützt werden. Zum optimalen Holzschutz gehören zum einen hochwertiges Material, zum anderen eine konstruktive Beschaffenheit, die sich durch eine wasserabweisende Formgebung auszeichnet. Existieren im Holz sogenannte Lagermulden, d.h. Risse oder Nischen, in denen sich Wasser sammeln kann, können hieraus nicht nur Feuchtigkeitsschäden, sondern auch Schäden durch Eisbildung entstehen. Des Weiteren muss Holz mit geeigneten Grundierungen und Lasuren vor sämtlichen Umwelteinflüssen geschützt werden.
Da in unseren Breitengraden im Winter durchaus mit Schneefall zu rechnen ist, muss dein Carport auf die entsprechende Mehrlast ausgelegt sein. Insbesondere das Dach muss über eine geeignete Tragfähigkeit verfügen, wenn Schneemassen darauf längere Zeit zum Liegen kommen. Ist dein Unterstand mit einem Flachdach versehen, können sich insbesondere in schneereichen Regionen große Herausforderungen ergeben. So kann das Dach aufgrund der hohen Lasten, die dicke Schneeschichten mit sich bringen, einfach zusammenstürzen. Einfacher stellt sich die Situation grundsätzlich bei Satteldach-Konstruktionen dar, da Schnee und Schmelzwasser hier keinen langfristigen Halt finden.
Auch die Dacheindeckung des Carports sollte so konstruiert und beschaffen sein, dass der Unterstand Schnee, Hagel und andere witterungsbedingte Einflüsse schadenfrei übersteht. Jede Anfertigung ist statisch für eine bestimmte Schneelast konstruiert, wobei die Mindestlast nach vorgeschriebener DIN Norm bei mindestens 85 kg pro Quadratmeter betragen muss.
Besitzt dein Carport eine hochwertige und stabile Konstruktion sowie eine widerstandsfähige Beschaffenheit, ist der Unterstand technisch und substanziell für eiskalte Winter mit schweren Schneefällen, Hagel, Eis, Frost und Winterstürmen erst einmal bestens gerüstet.
Checkup vom Fundament bis zum Dach
Auf die optimalen bautechnischen Voraussetzungen allein solltest du dich jedoch nicht ausschließlich verlassen. Die Zeit hinterlässt auch an der besten Konstruktion Spuren des Verfalls. Wenn du diese ignorierst, kann das in harten Wintermonaten schwere Folgen haben. Wir empfehlen, rechtzeitig vor dem Eintritt der eisigen Jahreszeit den gesamten Carport durchzuchecken: vom Fundament bis zum Dach.
Das Fundament und der Boden sollten auf Halt, Dichtung und eventuelle Risse hin geprüft werden. An den tragenden Pfosten gilt es, die Bodenverankerungen hinsichtlich ihrer Stabilität zu begutachten. Für den Fall, dass sich Verbindungen bei der Verankerung, den Pfosten oder Balken gelockert haben, müssen diese unbedingt zeitnah nachgezogen werden. Bei einem Carport aus Holz sollte zusätzlich auf Risse, Beschädigungen sowie den Zustand der Schutzlasur geachtet werden. Bei Metall-Varianten hingegen ist es wichtig, die Beschichtung hinsichtlich Korrosion, Rost und Kratzern zu prüfen. Besteht dein Carport aus Mauerwerk, ist auf den Zustand der Mörtelschichten zu achten.
Beim Dach ist insbesondere die Stabilität der Dacheindeckung wie Ziegel, Bitumen, Dachplatten, Begrünung und auch der Zustand eventueller Solaranlagen zu kontrollieren.
Sehr wichtig ist es, das Entwässerungssystem deines Unterstandes zu überprüfen, sodass im Winter die Schneeschmelze ungehindert abfließen kann. Verstopfungen müssen hier umgehend entfernt werden. Staut sich Wasser im Entwässerungssystem, gefriert dieses im Winter und die Rohre können platzen. Auch Beschädigungen an der Regenrinne oder den Abflussrohren sollten rechtzeitig repariert werden.
Besitzt dein Carport einen extra Geräteraum, in dem auch Türen, Fenster oder Elektrik installiert sind, müssen auch diese rundum auf Sicherheit, Dichtheit und Stabilität kontrolliert werden, bevor der Winter hereinbricht.
Welche Maßnahmen sind regelmäßig notwendig?
Wenn du auf Nummer Sicher gehen willst, sollte das Dach von einem Fachbetrieb wetterfest gewartet und notfalls saniert werden. Wird ein sturm- oder schneereicher Winter erwartet, sind zusätzliche Vorkehrungen zu treffen, dies gilt insbesondere für leichte Flachdächer oder Überdachungen mit einer dafür zu geringen statischen Schneelast.
Um den Carport standhaft zu rüsten, müssen auch Vorbereitungen wie das Entfernen von modrigem Laub sowie die Bereitstellung von intakten Wintergeräten getroffen werden. Schneeschieber und Streumittel sollten griffbereit sein, damit die Anlage sowie die Auffahrt auch an schnee- und eisreichen Tagen genutzt werden kann. Du solltest auf keinen Fall Streusalze verwenden, da diese nicht nur die Umwelt schädigen, sondern auch Holz und Metall angreifen.
Der Carport schützt zwar vor leichtem Frost. Bei hohen Minusgraden im Winter kann es jedoch trotzdem sein, dass dein Fahrzeug von Eisbildung betroffen ist. Ist der Unterstand mit seinen offenen Seiten ungünstig zur Wetterseite hin ausgerichtet, oder herrscht ein wilder Schneesturm, macht es Sinn, die darunter stehenden Fahrzeuge zusätzlich zu schützen. Hier können zum Beispiel Abdeck- und Schutzplanen helfen.
Tipp: Vor Winter Eintritt ist es ratsam, auch noch mal deinen Versicherungsschutz zu prüfen. Schwere Schneefälle, Hagel und Winterstürme können schwere Schäden an deinem Carport verursachen, die im günstigsten Fall durch die Versicherung abgedeckt sein sollten.