Ein Carport schützt das eigene Fahrzeug im wahrsten Sinne des Wortes vor „Wind und Wetter“. Insbesondere stärkere Böen können deiner Konstruktion dabei ganz schön zu schaffen machen. Vor dem Bau eines Carports solltest du dich daher unbedingt mit der sogenannten Windlast, dem Windklima und den Windlastzonen beschäftigen. Du weißt nicht, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt? Dann lohnt es sich auf jeden Fall, hier weiter zu lesen.
Was ist Windlast?
Ganz allgemein versteht man unter einer Windlast die Kraft, die durch den Wind auf ein Bauwerk ausgeübt wird. Dabei kann entweder ein Überdruck entstehen, wenn eine Fläche frontal angeströmt wird, oder ein Unterdruck, bzw. Windsog, hinter dem Gebäude und im Bereich der Dach- und Seitenflächen.
Was sind Windlastzonen?
Es erklärt sich wohl von selbst, dass eine laue Brise weniger an deinem Carport rüttelt, als ein orkanartiger Sturm. Natürlich können beide Fälle fast überall auftreten. Allerdings gibt es einige Gebiete, die besonders anfällig für hohe Windgeschwindigkeiten sind. Auf die Windlast solltest du bei deinem Carport immer achten, ganz gleich, ob es sich um einen Holz-Carport oder einen Alu-Carport handelt.
Deutschland wird gemäß der DIN Norm 1055-4 in vier Windlastzonen unterteilt:
- Windlastzone 1: Diese liegt im mittleren und südlichen Deutschland.
- Windlastzone 2: Hierzu gehören Teile von Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz sowie Nord- und Ostdeutschland mit Ausnahme der Küstenregionen.
- Windlastzone 3: Diese treffen wir in küstennahen Regionen in Schleswig-Holstein, Niedersachen und Mecklenburg-Vorpommern an.
- Windlastzone 4: Diese stärkste Windlastzone betrifft die Nordseeküste sowie die Inseln Rügen, Fehmarn und die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst.
Von Windlastzone 1 bis 4 wird es aufsteigend immer stürmischer und auch der Geschwindigkeitsdruck nimmt zu. Natürlich gibt es darüber hinaus noch regionale Gegebenheiten, z.B. eine besonders vom Wind abgeneigte Lage, welche es noch darüber hinaus zu beachten gilt.
Allerdings lässt sich die Faustregel festhalten: Je höher die Windlastzone, desto mehr Vorkehrungen sollten getroffen werden, um den Carport zu stabilisieren.
Wirkung von Windlast auf Carports
Die Kräfte, die auf einen Carport wirken, lassen sich grundsätzlich in drei Arten unterteilen:
- Konstante Lasten
- Variable Lasten
- Außergewöhnliche Lasten
Da der Wind nicht konstant gleich stark weht, wird die Windlast den variablen Lasten und – in Ausnahmefällen, z.B. bei einem schweren Sturm – den außergewöhnlichen Lasten zugerechnet.
Wie stabil und widerstandsfähig dein Carport bei Windlast ist, hängt von allen Konstruktionsteilen ab. Dazu zählen tragende Bauteile genauso wie das Dach, die Seitenwände und natürlich die Gründung bzw. das Fundament.
Wirkende Kräfte sollten möglichst gleichmäßig verteilt werden, sodass keine Überbelastung an einzelnen Stellen entsteht, die den Carport verformen oder sogar einen Einsturz bewirken könnten.
Dies ist auch einer der Gründe, warum für einen Carport eine Baugenehmigung erforderlich ist. Alle Hersteller sind dazu angehalten, die Norm DIN EN 1090 einzuhalten, wenn es um die Konstruktion eines Carports geht.
Übrigens: Nicht jede Art von Carport ist gleich anfällig für Wind. Varianten mit einer Rückwand bieten dem Wind keine Möglichkeit zum Durchzug, sodass die Sogwirkung reduziert wird. Zudem können spezielle Windschutznetze angebracht werden, die etwas von der Belastung abfangen.
Gut bei (Nord)Wind so machst du deinen Carport sicher
Es gibt einige Maßnahmen, die du selbst ergreifen kannst, um deinen Carport gegen starke Windböen abzusichern. Je höher die Windlast in deiner Region ist, desto eindringlicher solltest du dich mit dieser Thematik beschäftigen.
Grundsätzlich ist es sinnvoll, zum Zwecke der Verstärkung auf robuste Materialien zu setzen. Dazu gehören zum Beispiel schwere Konstruktionen aus Stahl, Betonelemente oder stabiles Echtholz. Durch das gezielte Einbringen dieser verstärkenden Elemente rüstest du deinen Carport gegen hohe Windlasten effektiv auf. Durch Verankerungen im Boden, beispielsweise mittels Stahlseilen, hilfst du außerdem, deinen Carport sicher am Boden zu fixieren, so dass er nicht einfach von starken Winden fortgeweht werden kann.
Auch das Dach deines Carports solltest du nicht aus den Augen verlieren, da Windlasten insbesondere dort große Schäden anrichten können. In einer windreichen Region ist es auf jeden Fall sinnvoll, auch hier mit stärkeren Materialien zu arbeiten sowie die Dachträger statisch sinnvoll zu verstärken.
Solltest du dir hinsichtlich der erforderlichen Maßnahmen und der fachlich korrekten Umsetzung nicht ganz im Klaren sein, ist es vielleicht eine gute Idee, dich diesbezüglich mit Fachleuten und Experten in Verbindung zu setzen.
Fazit
Abschließend haben wir nochmals die wichtigsten Tipps für dich zusammengefasst, damit die Windlast deinem Carport nichts anhaben kann:
- Du solltest dich unbedingt informieren, in welcher Windlastzone dein Carport steht und dementsprechend die erforderliche Massivität der Konstruktion planen (z.B. stabileres Fundament bzw. Dach, mehr Pfosten etc.).
- Idealerweise baust du den Carport auf einer Fläche auf, die etwas windgeschützter ist.
- Eine Rückwand kann dabei helfen, Belastungen durch Luftströmung zu verhindern.
- Windschutznetze können die Windlast reduzieren und lassen sich im Bedarfsfall auch schnell montieren.
- Informiere dich unbedingt beim Hersteller bezüglich der Eignung des Carports für eine bestimmte Windlastzone. Bei steda bieten wir dir diesen Service selbstverständlich an.
