Das Gartenhaus zu dämmen ist ein wichtiger und oft notwendiger Schritt, der zumeist mit einer wesentlichen Verbesserung für die Nutzung einhergeht. Werkzeuge und Gartengeräte können so beispielsweise optimal vor Verwitterung und Feuchtigkeit geschützt werden.
Es gibt unterschiedliche Maßnahmen zur „Dämmung“, die für einen verbesserten Schutz deines Gartenhauses sorgen. Unsere einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung macht es dir zum Glück leicht, eine effiziente und auch finanzierbare Dämmung an deinem Gartenhaus anzubringen. Schauen wir uns das Thema doch einmal etwas genauer an.
Was macht eine Dämmung notwendig?
Zwingend notwendig ist eine Wärmedämmung deines Gartenhauses natürlich nicht zwangsläufig. Dennoch empfiehlt es sich, einmal darüber nachzudenken, ob entsprechende Maßnahmen für dich nicht doch Sinn machen können.
Wenn du dein Häuschen im Garten ab und an zu wohnlichen Zwecken nutzen möchtest, steht eine Dämmung mit Sicherheit auf deiner To-do-Liste. Aber auch Gartenhäuser, die einzig und allein als Geräte- und Fahrradschuppen dienen, können oftmals von dämmenden Maßnahmen profitieren.
Da sich ohne Dämmung und Isolierung schnell Feuchtigkeit und damit einhergehend auch Schimmel im Inneren deines Gartenhauses ausbreiten kann, muss auf jeden Fall dann gedämmt werden, wenn Stromleitungen betroffen sein könnten.
Schließlich können auch Gartenhäuser, die sonst nur als Geräteschuppen dienen, einen Kühlschrank für kalte Getränke im Sommer beherbergen. Aber auch normale Steckdosen in einem Gartenhaus sollten keiner Feuchtigkeit ausgesetzt werden.
Welche Werkzeuge und Materialien werden benötigt?
Richtiges Werkzeug ist das A und O, wenn es um das Gelingen deiner handwerklichen Projekte geht. Und auch zur Dämmung des Gartenhauses wird selbstverständlich Werkzeug benötigt:
- Spaxschrauben
- Tacker
- Akkuschrauber
- Mundschutz, zum Schutz vor dem Feinstaub des Dämmmaterials
- Stichsäge für Zusägearbeiten
Natürlich werden nicht nur die Werkzeuge für ein Bauprojekt im eigenen Zuhause benötigt. Auch Materialien zur Dämmung des Gartenhauses müssen angeschafft und anschließend fachgerecht verbaut werden.
- Styrodur, Styropor, Holz- oder Mineralwolle (Dämmfüllung)
- Profilholzbretter
- Bitumendachplatten
- Isolierfolie/Dämmschutzfolie (diffusionsoffen)
- Dämmunterlagen
- Silikon
- Gipskartonplatten
Unser Tipp: Schutzkleidung beim Dämmen tragen
Grundsätzlich ist es wichtig, bei Arbeiten am Haus auf die richtige Schutzkleidung zu achten. Obwohl moderne Dämmstoffe heutzutage als unbedenklich für deine Gesundheit gelten, kannst du sensibel und sogar allergisch auf einen Kontakt mit unterschiedlichen Materialien reagieren. Ein Schutzoverall, Handschuhe sowie eine Schutzbrille und gegebenenfalls ein Mundschutz sollten zu deiner Grundausstattung gehören, bevor du dich ans Werk machst.
Wärmedämmung: Vier notwendige Schritte
Gut zu wissen: Auf eigene Faust das Gartenhaus einer Wärmedämmung und Isolierung zu unterziehen, ist grundsätzlich gar nicht so schwer. Mit ein wenig Durchhaltevermögen, Geduld und einer guten Planung vorab kann das Gartenhaus auf einfachem Wege selbst gedämmt werden.
1. Schritt: Boden dämmen
Damit keine Kälte oder Feuchtigkeit aus dem Erdreich ins Gartenhaus eindringen kann, sollte als erster Schritt der Boden gedämmt werden. Dazu musst du Profilholzbretter mit einer Holzschutzfarbe bearbeiten und diese anschließend als Schutz auf den Boden aufbringen. Darüber wird nun eine Schicht der Dämmschutzfolie ausgelegt. Nun wird das Füllmaterial eingelegt. Hier können Styrodur oder Styropor zum Einsatz kommen. Nach diesen Schritten werden die Bodendielen über dem gerade ausgelegten Dämmstoff ausgelegt und befestigt.
2. Schritt: Dach isolieren
Auch über das Dach geht viel Wärme verloren, daher sollte auch dieses ausreichend gegen Wärmeverlust isoliert werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Dämmmaterial die gleiche Stärke aufweist, wie die Dachlatten des Gartenhauses. Individuell anpassbares Füllmaterial kann so in die Zwischenräume spielend einfach eingefügt werden. Die Dachlatten ergeben eine Art Gerüst für das Dämmmaterial. Unter dem Dach sollte eine Dampfsperre eingebaut werden. Diese lässt sich gut mit Bitumendachplatten kombinieren. Eine Dampfsperre schützt das Gartenhaus vor Schimmel durch aufsteigende Feuchtigkeit. Sollte ein Zwischenraum am Dach des Hauses existieren, kann dieser durch einen dünnen Schlauch mit flüssigem Material gefüllt und somit gedämmt werden. Andernfalls werden einfache Dämmmatten für die Isolierung verwendet.
3. Schritt: Innen- und Außenwände verkleiden
Für die Dämmung der Außen- und Innenwände ist ein Mehrschichtsystem am besten geeignet. Je dicker dabei die isolierte Schicht ist, desto besseren Schutz bietet die Dämmung.
Außenwände
Um die Außenwände isolieren zu können, muss zuerst das Dämmmaterial, in diesem Fall Styropor oder Styrodur, an die trockenen und sauberen Außenwände angebracht werden. Hierbei sollten Platten mit einer Dicke von mindestens 0,5 cm verwendet werden. Bis zu 5 cm dicke Styroporplatten können ohne Bedenken als Außendämmung angebracht werden. Anschließend werden Gipskartonplatten aufgeschraubt und imprägniert. Eine Außenverschalung mit Holzbrettern ist auch möglich. Dabei darf das Material aber zu keiner Zeit Feuchtigkeit oder Nässe ausgesetzt sein. Ein Behandeln mit Imprägnierung schützt die Außenseite des Hauses vor Witterungseinflüssen. Zwischen Verschalung und Dämmfüllung sollte immer ein minimaler Luftstrom passen. Das hilft bei der Isolation und vermeidet Schimmelbildung. Rillen zwischen den einzelnen Platten werden mit Sanitär Silikon verschlossen.
Innenwände
Die Innenwände können ebenso einfach gedämmt werden. Aus den Holzbrettern wird erst eine Unterkonstruktion an der Wand angebracht. Das zugeschnittene Dämmmaterial, hier empfiehlt sich die Verwendung von Mineral- oder Holzwolle, wird anschließend in das Gerüst der Konstruktion eingefügt und wieder mit Gipskartonplatten oder Holzverschalung verdeckt. Hanffasern sind auch ein gern verwendetes Material. Aufgrund ihrer Feuerfestigkeit werden sie fast ausschließlich bei der Dämmung von Innenwänden verwendet.
4. Schritt: Fenster und Türen isolieren
Ebenso wie das Dach und der Boden stellen auch Fenster und Türen einen wichtigen Wärmeleiter dar und müssen daher ausreichend isoliert werden. Denn auch durch einen minimalen Spalt kann Wärme heraus und Feuchtigkeit herein transportiert werden. Daher bietet sich doppeltes Scheibenglas in einem bewohnbaren Gartenhaus unbedingt an. Ansonsten sollte normales Fensterglas ausreichend sein. Das Verdichten der Fenster und Türen kann mit einem Dichtungsband durchgeführt werden. Die Fugen an den Übergängen zu Fensterbank und Wand solltest du mit Silikon luftdicht verschließen.
Fazit
Bevor du dich an die Arbeit machst, solltest du gut überlegen, ob umfangreiche Maßnahmen zur Dämmung des Gartenhauses in deinem speziellen Fall wirklich sinnvoll sind. Sowohl der Material- als auch der Arbeitsaufwand sind nicht zu unterschätzen, verursachen Kosten und nehmen deine Zeit in Anspruch. Solltest du dein Häuschen im Garten allerdings vielfältiger nutzen wollen als zur reinen Unterbringung von Gartengeräten, ist eine Isolierung in der Regel immer ein Gewinn. Zum einen sorgt diese für einen besseren Schutz der Bausubstanz und der gelagerten Gegenstände, zum anderen wirst du einen Zugewinn an Lebensqualität erfahren, wenn du selber viel Zeit in deinem Gartenhaus verbringst.