Die Ökologie umfasst Erkenntnisse aus verschiedensten naturwissenschaftlichen Bereichen und ist ein Teilgebiet der Biologie. Im Groben befasst sie sich mit den Beziehungen verschiedener Lebewesen und ihrer Umwelt. Es ist wichtig, diese Beziehungen genau zu verstehen, damit wir auch achtsamer mit der Natur umgehen (lernen). Der Begriff „Ökologie“ wird manchmal auch als Synonym für Umwelt- bzw. Naturschutz verwendet. Wenn von einem ökologischen Garten die Rede ist, meint man damit Gartenbau im Einklang mit der Natur. Umgangssprachlich meint ein ökologischer Garten auch einfach einen “Naturgarten”. Wie du so einen Naturgarten selbst planen und anlegen kannst, zeigen wir dir hier.
Mit einfachen Mitteln ökologisch handeln
Jeder von uns kann zum Umweltschutz beitragen – dazu zählt ggf. auch ein ökologischer Garten. Wenn du einen Naturgarten anlegen willst, dann ist es wichtig einfach anzufangen. Fast niemand wird als perfekter Umweltschützer geboren, aber gemeinsam können wir etwas erreichen und schließlich zählt jeder Schritt hin zu einem naturfreundlichen Garten. Deshalb findest du hier einige Tipps, wie du deinen eigenen Garten für ein nachhaltig funktionierendes Ökosystem ganz einfach optimieren kannst.
Rund um den Gartenbau
- Keine Erde mit Torf verwenden: Für den Torf werden riesige Moorflächen zerstört, und beim Abbau werden jede Menge Treibhausgase freigesetzt.
- Achte darauf, woher dein Saatgut stammt! (Unbedingt Großkonzerne meiden).
- Wenn du einen Holz- oder Schwedenofen hast, kannst du die Holzasche zum Düngen verwenden. Auch Eierschalen eignen sich dazu!
- Zum ökologischen Garten gehört das Mulchen, darunter versteht man das Bedecken des Bodens bis zu 10 cm mit unverrottetem organischem Material, z.B. Rasenschnitt, halbgarer Kompost oder Stroh. Deine Pflanzen werden diese Ernährung lieben!
Regenwasser auffangen und wiederverwerten
Wenn du Regenwasser zum Gießen verwendest, entlastet du damit Wasserhaushalt und Geldbörse gleichermaßen. Außerdem ist Regenwasser kalkfrei. Die meisten Gartenbesitzer haben deshalb eine Regentonne oder eine Zisterne, in der Wasser gesammelt und gespeichert werden kann.
Noch ein Tipp am Rande: Verlege das Gartengießen auf die Abendstunden, denn so gelangt das Wasser direkt in den Boden, ohne zu verdunsten.
Bau Gartenhaus/Terrassenüberdachung
Eine gute ökologische Entscheidung ist es, sich beim Bau von Garten-, bzw. Gerätehaus- sowie Terrassenüberdachung für den natürlichen Rohstoff Holz zu entscheiden. Holz steht für Wärme und Gemütlichkeit, der Baustoff „lebt und atmet“.
Ein Gartenhaus, gebaut nach den Grundsätzen der Ökologie, sollte auch möglichst mit emissionsarmen, wasserbasierten Holzlasuren gestrichen werden.
Lösungsmittelbasierende Lasuren und deckende Lacke sind meistens mit Schadstoffen belastet, welche gesundheitliche Risiken bergen können. Wenn du dir noch ein bisschen mehr Natur wünschst, kommt für dich auch ein Flachdach mit Begrünung infrage.
Das sieht nicht nur toll aus, sondern dient auch der Isolierung.
Informiere dich doch auch einmal über nachhaltige Wärmedämmung. Kokosfaser, Kork, Zelluloseflocken und Holzfaserdämmplatten sind nachhaltige und effektive Alternativen!

Erzeugung von Solarstrom
Das Dach des Gartenhauses ist nicht nur für das Sammeln von Regenwasser oder zur Begrünung optimal, du kannst es auch zur Energiegewinnung nutzen! Wie das geht? Das Zauberwort lautet Photovoltaikanlage.
Eine solche Anlage lässt sich vielfältig nutzen: So kannst du zum Beispiel Radio, TV oder einen Kühlschrank damit betreiben, die Innenbeleuchtung, aber auch eine Teichpumpe. Die Photovoltaikanlage funktioniert, indem sie die Sonneneinstrahlung mithilfe von Solarzellen in Strom umwandelt.
Der so gewonnene Solarstrom kann entweder sofort an die angeschlossenen Geräte etc. abgegeben werden, oder in einer Batterie gespeichert werden, damit auch nachts oder bei wenig Sonneneinstrahlung Strom vorhanden ist.
Um kleinere Geräte und die Beleuchtung am Laufen zu halten, genügen meistens die gängigen 12 Volt-Systeme. Diese Solarpaneele sind bereits zu einem relativ günstigen Preis erhältlich.
Ökologische Siegel
Um sicherzugehen, dass es sich bei der gekauften Ware um die gewünschte Bio- bzw. Öko-Qualität handelt, verlassen wir uns gerne auf entsprechende Siegel. Inzwischen sind allerdings sehr viele Siegel und Zertifizierungen am Markt und ein Überblick wird somit immer schwieriger.
Damit man seine Erzeugnisse mit einem Bio-Siegel versehen darf, muss man gewisse Standards und Auflagen erfüllen. Damit diese konsequent eingehalten werden, unterliegt die Ware immer wieder Kontrollen durch die Öko-Kontrollstelle, bzw. den Anbauverband.
Bei „Bio“ und „Öko“ handelt es sich um markenrechtlich geschützte Begriffe. Ein Produkt, welches das Bio-Siegel trägt, muss als Mindeststandard die EG-Öko-Verordnung erfüllen. Private deutsche Verbandssiegel, wie Bioland, Biokreis oder Demeter haben teilweise noch strengere Auflagen zu erfüllen.
Seit 2010 gibt es das europäische staatliche Bio-Siegel, welches garantiert, dass mindestens 95 % der Inhaltsstoffe aus ökologischem Anbau stammen. Produkte aus Deutschland, die diesen Anforderungen genügen, dürfen auch das deutsche staatliche Bio-Siegel tragen.
Weitere nennenswerte Öko-Siegel im Gartenbau:
- FSC-Siegel: Wichtig beim Kauf von Holz, Gartenmöbel etc.: Das Holz stammt aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft.
- Fairtrade-Siegel: Produkte mit diesem Siegel sollen die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Bauern und Beschäftigten verbessern.
- Das FFP-Siegel zeichnet nachhaltig gezüchtete Schnitt- und Topfpflanzen aus.
- Der EG-Pflanzenpass teilt den Erzeuger mit und bestätigt die Pflanzengesundheit.
Welche Vorteile hat ein ökologischer Garten?
Gärtnern im Einklang mit der Natur, also ohne Schadstoffe und Gift, sorgt nicht nur dafür, dass das ökologische Gleichgewicht gehalten wird, sondern ist auch wesentlich entspannter! Hier dürfen nämlich auch Wildpflanzen stehenbleiben, und nicht jeder Halm, der nach Unkraut aussieht, wird sofort ausgerupft.
Dafür ist die Bodenpflege von großer Wichtigkeit. Gründüngung, Mulchen oder Kompost sorgen für eine optimale Nährstoffversorgung. Auf Torf sollte unbedingt verzichtet werden, denn auch diese Ressource ist endlich!
Zum Erhalt der genetischen Vielfalt unserer regionalen Obst- und Gemüsesorten sollten alte Sorten angepflanzt und großes Augenmerk darauf gelegt werden, woher das Saatgut stammt. Verschiedene Bio-Siegel helfen dabei, Qualitätsware zu erkennen.
Auch beim Bau von Gartenhäusern und Co. sollte man auf Umweltschutz achten. Abgesehen davon, dass man als Baustoff am besten Holz wählt, spielen auch Strom- und Wasserversorgung sowie Licht eine Rolle. Energie sparen hat immer Priorität, deshalb achte bei deiner Gartenbeleuchtung auf LED’s oder Energiesparlampen.
Wir wünschen dir viele schöne Stunden im Freien und gutes Gelingen bei der Pflege deines ökologischen Gartens.